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Resilienz ist eine Schlüsselkompetenz, die wir benötigen, um in unserer heutigen schnelllebigen, unsicheren und komplexen Zeit bestehen zu können. Sie hilft uns, Probleme zu lösen, Krisen zu bewältigen und positiv in die Zukunft zu blicken.
Resilienz ist die Fähigkeit, das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen gut zu bewältigen.
Wer resilient ist, …
Doch wie entwickeln wir Resilienz und wie können wir unsere Kinder dabei unterstützen, zu resilienten Persönlichkeiten heranzuwachsen?
Häufig wird angenommen, dass Resilienz eine angeborene Fähigkeit ist, die wir haben oder eben nicht. Diese Annahme ist jedoch falsch. Resilienz ist eine Fähigkeit, die durch die Auseinandersetzung mit der Umwelt erworben wird und daher erlernbar ist.
Jedoch kann es zu Verwirrung führen, wenn wir von der Resilienz sprechen. Resilienz ist nicht eine einzelne Fähigkeit, die wir lernen können, wie beispielsweise Französisch-Vokabeln. Resiliente Personen und Kinder verfügen über eine ganze Sammlung an Fähigkeiten, die sie im Laufe ihres Lebens erworben haben.
Für Kinder ist es daher besonders hilfreich, vielfältige Erfahrungen in verschiedenen Lebensbereichen zu machen, um stabile und individuell passende Resilienz-Strategien zu entwickeln. Die Herausforderungen und Schwierigkeiten, mit denen Personen konfrontiert werden, sind so individuell, wie die Personen selbst und erfordern spezifische Bewältigungsstrategien.
Langzeitstudien konnten belegen, dass Kinder gut Voraussetzungen für Resilienz mitbrachten, wenn eine enge emotionale Bindung zu mindestens einer Bezugsperson in der Familie Sicherheit und Zuverlässigkeit vermittelte. Es half den Kindern, wenn sie gelernt hatten, ihre Probleme selbst anzupacken und aktiv nach Lösungen zu suchen. Des Weiteren entwickelten sich Kinder positiv, wenn ihr Umfeld Unterstützung und Zuversicht vermittelte.
Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle im Detail auf die drei Grundsteine der Resilienz eingehen. Bindung, Exploration und eine positive Einstellung gegenüber dem Kind bilden eine starke Basis für die psychische und physische Gesundheit jedes Kindes. Gleichzeitig sind die drei Faktoren veränderbar und bieten damit eine gute Möglichkeit das eigene Kind zu unterstützen.
Beziehungen zu anderen Personen sind der Dreh- und Angelpunkt im Leben von allen Menschen. John Bowlby
Die Basis dieser zwischenmenschlichen Beziehungen wird in der frühen Kindheit gelegt. Das Kind lernt durch sichere Bindungsbeziehungen zu den Eltern oder zu nahen Bezugspersonen, Vertrauen in die Welt zu haben. Daher ist der Aufbau einer sicheren Bindung eine Hauptentwicklungsaufgabe in der frühen Kindheit. Diese sichere Bindung kann entstehen, wenn die Bezugsperson dem Kind feinfühlig begegnet.
Feinfühligkeit im Umgang mit dem Kind:
Diese Feinfühligkeit ist als Basis und Grundhaltung dem Kind gegenüber zu verstehen. Die in dem Satz zusammengefasst werden kann: „Ich höre dich, ich sehe dich, du bist mir wichtig und ich möchte dich gerne verstehen.“
Feinfühlig zu reagieren, heißt nicht, dass wir die Signale unseres Kindes immer richtig deuten oder immer freundlich und zugewandt reagieren müssen. Der Alltag mit kleinen Kindern ist durchaus kraftraubend und anstrengend. Es geht vielmehr darum, dem Kind und sich selbst mit Akzeptanz, Wertschätzung und Liebe zu begegnen. Jeder hat mal einen schlechten Tag oder reagiert über. Begegnen wir unserem Kind aber mit einer wertschätzenden Haltung, wird es uns leichter fallen, unseren Fehler einzugestehen und die ungute Situation aufzulösen.
Neben der Bindung ist die Entdeckung der Welt und das Erfahren der eigenen Autonomie eine weitere wichtige Entwicklungsaufgabe in der frühen Kindheit. Exploration und Bindung scheinen im ersten Moment Gegensätze zu sein. Die Konzepte sind jedoch nicht gegensätzlich, sondern eng miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig.
Kleinkinder sind meistens nicht in der Lage ihre Emotionen selbstständig zu regulieren und benötigen dabei Hilfe von außen. Gleichzeitig ist die Entdeckung der Welt für Kinder äußerst spannend. Sie haben eine angeborene Neugier und wollen erkunden und erforschen. Diese Exploration ist jedoch nur möglich, wenn Kinder sich sicher und geborgen fühlen. Das heißt, eine sichere Bindung ist die Bedingung für Exploration. Die Eltern fungieren hier im besten Fall als sicherer Hafen: Sie lassen das Kind im Rahmen seiner Fähigkeiten entdecken und ausprobieren, bieten aber Trost und Unterstützung, wenn das Kind plötzlich Angst bekommt oder frustriert ist, da es an einer Aufgabe immer und immer wieder scheitert.
Und genau in dieser Balance zwischen Bindung und Exploration entsteht Resilienz. Wenn Kinder altersgemäße Probleme selbstständig analysieren und nach Lösungen suchen, bauen sie Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten auf und erwerben gleichzeitig Strategien zur Lebensbewältigung.
Wie bereits im Kapitel Bindung aufgezeigt, spielt die Einstellung auch bei dem Aufbau einer sicheren Bindung eine große Rolle. Doch auch wenn die Kinder älter werden, kann eine positive Einstellung nützlich sein:
Im Schul- und Jugendalter verschieben sich die Hauptentwicklungsaufgaben von der Familie in Richtung Schule und Freundschaftsbeziehungen. Die Eltern und andere Bezugspersonen haben häufig das Gefühl die enge Beziehung zu ihren Kindern zu verlieren und immer weniger Einfluss auf die Kinder zu haben. Hier kann eine positive Grundhaltung helfen. Erinnern Sie sich immer wieder daran, dass ihre Kinder immer noch Kinder sind. Seien Sie als AnsprechpartnerIn da, sprechen Sie Ihren Kindern Mut zu, wenn sie dies brauchen und vermitteln Sie, dass Sie Vertrauen in die Fähigkeiten Ihrer Kinder haben.
Dies wird Ihren Kindern Hilfe bei der Bewältigung der alltäglichen Probleme sein. Und wenn wirklich etwas schiefläuft, werden Ihre Kinder bei Ihnen Rat einholen und Sie können die größeren Herausforderungen gemeinsam als Familie lösen.
Kinder und besonders auch Jugendliche brauchen in jeder Entwicklungs-phase Bezugspersonen, die Ihnen Nähe und Zuneigung vermitteln.
Jedoch konnten Langzeitstudien belegen, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Bewältigung von Schwierigkeiten gibt. Es konnte festgestellt werden, dass Jungen in der Grundschule anfällig für Belastungen sind. Familiäre Konflikte führten hier häufiger zu Verhaltensauffälligkeiten und Schulleistungs-problemen. Wohingegen Mädchen in der Pubertät eine höhere Vulnerabilität aufwiesen.
Personen und Kinder, die sich selbst als non-binär definieren, wurden in den Studien nicht berücksichtigt. Leider liegen hier noch keine Studienergebnisse vor.
Kinder lernen, indem sie das Verhalten ihrer Vorbilder kopieren und nachahmen. Ihre Vorbilder sind hier enge Bezugspersonen, wie Eltern, Großeltern, aber auch ältere Geschwister. Das heißt, unsere Kinder beobachten unser Verhalten und übernehmen die Strategien, die wir anwenden.
Daher ist es von großer Bedeutung als Eltern die eigenen Resilienz-Strategien zu kennen und zu reflektieren. Legen Sie sich beispielsweise immer ins Bett und kochen Sie sich einen Tee, wenn Sie krank sind, wird Ihr Kind lernen, dass es wichtig ist, sich Entspannung und Regeneration zu gönnen. Gehen Sie hingegen in die Arbeit, vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Leistung wichtiger ist als die eigenen Bedürfnisse und die eigene Gesundheit.
Die folgende Übung kann Ihnen bei der individuellen Reflexion und Standort-Analyse helfen:
Meine Resilienz-Strategien
Mit dieser Übung können Sie Ihre Reflexion anregen und Ihr Selbstvertrauen stärken. Denn Sie machen sich bewusst, welche Erfahrungen Sie im Laufe Ihres Lebens bereits gesammelt haben und welche Bewältigungsstrategien Sie im Alltag einsetzen.
Sammeln Sie alle Erlebnisse auf Kärtchen, die Sie in Ihrem Leben als besonders hilfreich, einschränkend, traurig oder frustrierend empfunden haben. Legen Sie den Fokus auf prägende Ereignisse. Lassen Sie sich Zeit, im besten Fall ein paar Tage. Immer wenn Sie sich an eine besondere Situation erinnern, schreiben Sie diese auf ein Kärtchen.
Betrachten Sie die Kärtchen anschließend und notieren Sie, welche Strategien und Stärken Sie genutzt haben, um mit den Ereignissen umzugehen. Schreiben Sie hierbei sowohl günstige als auch ungünstige Bewältigungsstrategien auf und notieren Sie, was Sie aus den entsprechenden Situationen gelernt haben.
Die gute Nachricht ist, Resilienz ist erlernbar und unsere Kinder können resiliente Strategien entwickeln, selbst, wenn sie unter schwierigen Rahmenbedingungen aufwachsen.
Begegnen wir unseren Kindern mit Wertschätzung und Liebe und schaffen wir es, unsere Kinder so anzunehmen, wie sie sind, werden sie sich entfalten und ihren eigenen Weg finden – auch wenn dieser Weg manchmal durch zahlreiche Umwege führt. Doch das ist okay!😉
Und denken Sie immer daran: Einem Kind alles abzunehmen, es von jeder Frustration fernzuhalten oder es extrem zu fordern und sich früh sich selbst zu überlassen – sind beides keine guten Wege der Resilienzförderung.
Fordern, fördern und Vertrauen haben, hier die richtige Balance zu finden, ist die wichtigste, aber vermutlich auch die schwierigste Aufgabe der Elternschaft.
Viel Spaß beim Üben, Unterstützen & Ausprobieren.
Und falls Sie sich noch weiter mit dem Thema auseinandersetzen möchten, könnte Sie vielleicht unser Seminar zum Thema Kinder resilient aufwachsen lassen interessieren. Sprechen Sie uns gerne an, um weitere Informationen zu erhalten.
Kontaktinformationen
Birgit Schäfer
Managementtrainerin & Coach
Boschetsrieder Straße 51a
81379 München
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