Mentale Stärke und Resilienz in Teams

Inhaltsverzeichnis

Resilienz – Definition

Der Begriff der Resilienz stammt vom lateinischen Wort „resilire“, dies bedeutet so viel, wie zurückspringen oder abprallen. Ursprünglich wurde der Begriff der Resilienz hauptsächlich im naturwissenschaftlichen Bereich verwendet. Als Resilienz wird hier die Fähigkeit eines physikalischen Körpers beschrieben, nach einer Veränderung wieder in die Ursprungsform zurückzuspringen.

In der Psychologie wird der Begriff der Resilienz mit Flexibilität und Belastbarkeit assoziiert:
„Resilient zu sein bedeutet, mit den Widrigkeiten des Lebens gut umgehen zu können, flexibel auf schwierige Herausforderungen zu reagieren und im besten Fall gestärkt aus einer Krise zu gehen.“ (Schäfer, 2021)

 

Resilienz vs. Stressmanagement

Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass Resilienz mehr ist als reines Stressmanagement. Zahlreiche Definitionen der Resilienz suggerieren, dass mit Resilienz die Fähigkeit gemeint ist, Stress abzubauen bzw. gut mit Stress umzugehen.
Jedoch ist Resilienz eine persönliche Ressource, die auf dem Zusammenspiel verschiedenster Schlüsselkompetenzen basiert. Diese Schlüsselkompetenzen sind beispielsweise Akzeptanz, Optimismus, Lösungsorientierung, Empathie und Selbstvertrauen. Resilienz ist daher kein stabiles Persönlichkeitsmerkmal, sondern viel mehr eine Sammlung an Kompetenzen, die in schwierigen Situationen eingesetzt werden können, um nach vorne zu schauen, unveränderbare Situationen zu akzeptieren und destruktive Denkmuster abzulegen.

Personen, die eine hohe Resilienz besitzen, können ihre eigenen Stärken und Schwächen gut einschätzen und sind sich ihrer Emotionen bewusst.

 

Resilienz in Teams

Um zu verstehen, welche Bedeutung Team-Resilienz hat, ist es notwendig zu wissen, was Teamarbeit ausmacht und welche Faktoren gegeben sein müssen, damit Teamarbeit gelingen kann.

 

Was macht ein Team aus?

Ein Team ist eine Sonderform einer Gruppe, bei der der Fokus stark auf dem Erreichen eines gemeinsamen Ziels liegt. Die Mitglieder arbeiten eng zusammen, entwickeln gemeinsame Werte und Regeln und sind durch ein „Wir-Gefühl“ verbunden (Hintz, 2016). Zudem zeichnet sich gelingende Teamarbeit vor allem durch ein hohes Maß an Selbstorganisation aus, dies trägt dazu bei, dass für Probleme zeitnah flexible, agile und kreative Lösungen gefunden werden können (Mauritz, 2020).

Jedoch ist der Arbeitsalltag von Teams häufig geprägt von Rückschlägen, Fehlern, unvorhersehbaren Schwierigkeiten und Konflikten. Hierbei können diese Probleme sowohl innerhalb des Teams auftreten als auch durch äußere Rahmenbedingungen und Einschränkungen geschaffen werden (Mauritz, 2020).

 

Woran kann man resiliente Teams erkennen?

Resiliente Teams schaffen es, sich nach Schwierigkeiten zügig auf die derzeitigen Aufgaben zu fokussieren. Sie bleiben handlungsfähig und verlieren sich nicht in zermürbenden Diskussionen über Dinge, die nicht geändert werden können, sondern akzeptieren diese Einschränkungen und arbeiten zielorientiert weiter.

Grundlage der Team-Resilienz ist daher das Vertrauen der einzelnen Teammitglieder auf die Krisenbewältigungsstrategien des gesamten Teams. In resilienten Teams ist jedes einzelne Mitglied davon überzeugt, dass gemeinsam alle auftretenden Hindernisse und Hürden überwunden werden können. Wichtige Schlüsselkompetenzen der Team-Resilienz sind daher unter anderem Optimismus, Vertrauen, Akzeptanz und Netzwerkorientierung. Jedoch entsteht Team-Resilienz nicht über Nacht, denn die Team-Resilienz basiert auf dem Vertrauen des Teams in die eigenen Fähigkeiten. Bevor jedoch dieses Vertrauen entstehen kann, muss sich das Team kennenlernen, Aufgaben müssen verteilt werden, Kommunikationsregeln müssen erarbeitet werden, etc.

Konkret bedeutet dies: Ein Team muss verschiedene Team-Phasen durchlaufen. Wird das Team durch die Führungskraft beim Durchlaufen dieser Phasen unterstützt und gecoacht und schafft die Führungskraft Raum für Gespräche und Feedback, dann wird das Vertrauen des Teams in sich und in die Führung stetig wachsen. Grundlage für dieses Vertrauen ist jedoch, dass die Führungskraft in Krisensituationen präsent ist, im direkten Kontakt mit den Teammitgliedern steht und weiß, was die Teammitglieder beschäftigt und welche Schwierigkeiten in der nächsten Zeit möglicherweise auftreten.

Es liegt daher in der Hand der Führungskraft, einen Führungsstil und eine Haltung im Team zu etablieren, welcher Resilienz und damit Vertrauen fördert.

 

Literaturverzeichnis
Hintz, J. (2016). Erfolgreiche Mitarbeiterführung durch soziale Kompetenz. Wiesbaden: Springer Fachmedien, 2016.
Mauritz, S. (2020): Teamresilienz – Wie Teams erfolgreich und widerstandfähig sind. Online verfügbar unter: https://www.resilienz-akademie.com/teamresilienz/ [24.11.2021].

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